Von den Göttern

Caturix

 

Mit ruhigem, geduldigem Blick starrt der Schutzgott hinaus ins Land. Was soll er sonst tun? Wie alle Götter und anderen Sklaven menschlichen Glaubens ist er verdammt, seiner Aufgabe nachzukommen.

Ich schnitzte ihn einst, Haus und Hof zu beschützen, was er, abgesehen davon, dass er offenbar ein Faible für Füchse hat, auch recht ordentlich machte.

 

Wie viel er tatsächlich getan hat, lässt sich allerdings aufgrund fehlender Vergleichsdaten nicht sagen. Wer will schon wissen, was passiert wäre, hätte er nicht gewacht, oder was eben nicht passiert wäre, hätte er nicht gewacht.

 

Die Existenz von dem, woran Menschen glauben, lässt sich nicht wissenschaftlich nachweisen.

Wohl aber der Glaube. Diese Pestilenz des Verstandes, dieses Unkraut im Garten der Weisheit, lässt sich Patrone um Patrone, Bombe um Bombe und Kopf um Kopf messen. Vom noch fast harmlosen Bettgebet eines Kindes bis hin zum mordenden, fanatischen Anbeter eines x-beliebigen Gottes, schnurzegal, ob dieser nun Gott, Allah, Jehowa, Vishnu, Odin oder Cernunnos heisst.

 

Bevor wir uns nun also Gedanken darüber machen, ob der Islam im christlichen Gebiet Europas Platz hat, sollten wir uns Gedanken machen, ob irgendeine Glaubensart in einer fortschrittlichen und friedliebenden Gesellschaft (die wir ja irgendwann haben möchten) Platz finden kann.

 

 

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