TAO

Kirschblüte

 

Das TAO, das du siehst, ist nicht das TAO. So sagte Laotse. Messen oder beobachten. So sagte Heisenberg. Der Frühling, den du fotografierst, ist nicht der Frühling. So sagt Smy.

 

Der Fülle, dem Weiss, dem Grün, dem Schimmern und Waffen, Summen und Brummen, den Reflexen, Schatten und der schieren Gewalt eines aus dem Boden explodierenden Frühlings habe ich nichts entgegenzusetzen. Ob es mir nun an Talent oder Fantasie mangelt, weiss ich nicht. Ich stehe vor dieser Landschaft und erkenne die Wahrheit in Laotses Worten.

 

Doch ich kann das nicht einfach geniessen, und so stehe ich inmitten einer aufgehenden Welt und die Hand zuckt hilflos nach der Kamera. Wohlwissend, dass es nicht gelingen wird. Dass das kein Bild geben wird, das die Welt nicht schon gesehen hat. Kein Eindruck, der an Oberflächlichkeit und Belanglosigkeit noch zu unterbieten wäre.

Ist das gerecht? Nein. Aber was kümmert diesen Frühling die Gerechtigkeit. Oder mein Talent notabene.

 

So knipse ich halt weiter, versuche es und stecke das Scheitern weg wie ein gebrauchtes Taschentuch. Try again, man, try again ...

 

Hier noch ein Foto, das ich mir (wegen der schönen Schatten und Kontrasten) schwarz-weiss vorgestellt habe. Zum Vergleich, aber hauptsächlich wegen meiner Unsicherheit beim Weglassen von Farbe, ganz unten dasselbe noch im Original.

 

Im Schatten

 

 

Im Schatten

Kommentare

Kommentar schreiben



(Ihre E-Mail-Adresse wird nicht angezeigt.)