Sperling

Spatz

 

Totgeflogen

Im Süden zerreisst der Föhn den Himmel und die Sonne schüttet Gold in die regenschweren Wolken. Hinter der Rigi explodiert die Sonne. Das Tal liegt dunkel.

 

An die Scheibe meines Bürofensters klopft der zerbrechliche kleine Kopf eines Spatzes.

Er fällt auf den Fenstersims, zappelt, streckt ein letztes Mal die Flügel und stirbt.

 

Und während dieses kleine Herz zu schlagen aufhört, merke ich, wie meines rast, hämmert und mit Vehemenz gegen den Brustkorb wütet.

 

Zorn macht sich breit und Mitleid mit dem armen Kerl. Was kann der dafür?

Wir Menschen sind egoistische, rücksichtslose Dummköpfe. Und die, die es nicht sind, machen mich nur umso wütender, weil ich nicht einfach alle, mich eingeschlossen, als egoistische, rücksichtslose Dummköpfe bezeichnen kann. Das wäre um so vieles einfacher.

 

Und was verdammt nocheins kann ich machen gegen diese Welt mit ihren egoistischen, rücksichtslosen Dummköpfen?

Ich werde, das versprach ich dem Kleinen, die Dinge beim Namen nennen und zeigen, was Sache ist.

Hier der tote Sperling. Stellvertretend für mehrere Hunderttausend Vögel, die jedes Jahr an den Fensterscheiben dieses Landes zu Tode kommen.

 

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