radieren

Thyl Eisenmann

 

Heute haben wir von Thyl Eisenmann Abschied genommen. Und während der Feierlichkeiten kam mir der Gedanke, dass, je mehr wir von denen Abschied nehmen, die gestorben sind, wir auch jedes Mal etwas von uns verabschieden. Wir reflektieren unser eigenes Leben und radieren, in den Jahren reifer geworden, alte Selbstbilder und beschönte Erinnerungen weg. Was bleibt, sind immer schärfer werdende Konturen und Linien, die mit der Zeit ein immer klareres Bild von uns zeichnen. Ein Bild, das wir langsam aber sicher zu erkennen vermögen und hoffen, dass wir es vollenden können, bevor auch uns der Stift aus den Händen gleitet.

Kommentare

Kommentar schreiben



(Ihre E-Mail-Adresse wird nicht angezeigt.)