Preisgestaltung

Insel der Stille

 

Heute muss ich mit etwas Längerem kommen. Dem Bildpreis ...

 

Am Freitag ist die Vernissage unserer Ausstellung mit Doppelbelichtungen und so musste ich mir gestern Gedanken über die Preise der Bilder machen. Nur wie? Was ist der Preis eines Fotos und wie wird er bemessen? Ich habe nicht die leiseste Ahnung!

Bei einem Gemälde geht man von einem gewissen materiellen Wert des Bildes sowie einem unterstellten Aufwand des Malers aus. Ein Gemälde wird als wertig empfunden (was bei vielen Menschen auf die Fotografie bezogen bestenfalls bei Schwarz-Weiss-Bildern zutrifft).

Das ist aber natürlich falsch. Der Fotograf versucht mit seinem Bild das von ihm Wahrgenommene zu transportieren. Das ist unabhängig davon, ob er etwas von innen wahrnimmt oder von aussen. Damit unterscheidet er sich absolut nicht von einem Kunstmaler. Ebenso sind sie sich gleich, wenn es darum geht, die Qualität eines Bildes zu beurteilen. Innovation von Idee und/oder Technik, professionelle Umsetzung, überzeugende Umsetzung gelten für beide. Ist ein Kunstmaler schlecht, nützt auch eine teure Leinwand nichts, und ist ein Fotograf schlecht, spielt der teure Druck auf Glas keine Rolle.

 

Bewertung also nach Grösse des Bildes? Ich bin so vorgegangen, wobei ich nicht ausschliessen kann, dass ich nicht einmal ein kleines teurer verkaufe als ein grosses Bild.

 

Projektion eines Wertes: Besteht kein Marktwert, der durch eine Galerie gesetzt wurde, bleibt nichts anderes übrig, als einen Marktwert zu projizieren. Ich denke ihn mir einfach aus. Das hat etwas mit einem Selbstbild zu tun und ist mir unangenehm. Es wirft einen auf die Frage zurück, wer man ist und welche Rolle man spielt (und spielen will) und ob das, was man tut, gut ist oder nicht. Man möchte sich ja auch nicht zu billig verkaufen und die Zeiten, in denen man sagte «das kommt aus dem Herzen, dafür kann ich kein Geld heuschen» sind vorbei.

 

Also: Zeit, die man investiert hat + Produktionskosten + Ausstellungskosten + eigene Wertschätzung + vermuteter Wert ermittelt durch subjektive und objektive Wahrnehmung des Marktes. Somit kommen wir summa summarum auf einen Wert von Fr. 1200.– für das Bild (ohne Rahmen).

 

Ha, so ein Hafechäs ... Es musste einfach hundertmal mehr kosten als ein Cocktail am Feierabend. Fertig!

 

 

 

 

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