ninety-four seconds

Wie Staub im Sonnenlicht

 

Als der SMY ins Universum zurückkehrte, war allenthalben ein grosses Geschrei. Viele jubelten vor Freude, andere wieder vor Schrecken. Einig aber waren sie sich alle – es war unvermeidlich!

Der SMY fackelte denn auch nicht lange und nahm sich gleich einige der Projekte vor, die in den letzten siebenhundertachtundzwanzig Millionen Jahren unerledigt geblieben waren. Als Erstes wollte er alle bewohnbaren Planeten mit einer U-Bahn (Universum-Bahn) verbinden. Das würde das Reisen um ein Vielfaches vereinfachen und zudem den Austausch der Zivilisationen erleichtern. Zugegeben, der SMY war sich nicht ganz sicher, ob das nicht auch negative Folgen haben könnte. Man stelle sich bloss vor, zwanzig Millionen amerikanische Touristen fielen auf den dritten Planeten der EM 1773 ein. Die vorherrschende Species dort war zwar um ein geradezu abstraktes Mass intelligenter als jeder noch so kluge Mensch, doch erstens sahen sie aus wie riesige schwarze Hotdogs, und zweitens waren sie unglaublich langsam.

Nichtsdestotrotz wollte er das Projekt angehen und schon eine Woche später waren vierhundertsiebenundachtzigtausendachthundertzweiundsiebzig Systeme miteinander verbunden. Das Problem mit den Amerikanern und all der anderen, nur wenig friedlichen Stämme der Welt, löste der SMY, indem er die Welt nicht mit anderen Systemen verband. Sollen sie doch erst friedlich werden, diese Spinner, dachte er, und montierte höchstselbst beim letzten Bahnhof auf Rhnzkkt ein Schild mit der Aufschrift: «Wegen anhaltend agressiver Tendenzen der Erdbewohner  werden vorläufig keine Verbindungen nach Erde angeboten. Bei Fragen zu Sondervisa usw. wenden Sie sich bitte an das Schalterpersonal!»

 

Als er dann für einen Kurztrip in eines seiner Paralleluniversen aufbrach, schoss er aus dem Fenster der U-Bahn noch einen Schnappschuss und fand, dass sein Werk doch recht hübsch aussehe. Wie Spinnfäden, die durch einen kleinen Spalt für genau vierundneunzig Sekunden beschienen worden waren.

 

 

«Hmm, sagen Sie», fragte ein Web-Passant, «ist er jetzt wieder zurück, der SMY? Gibts wieder Blogs?»

 

«Woher soll ich das wissen», antwortete die Gefragte, «bei dem Kerl weiss man ja nie, was passiert. Wie ich hörte, soll er aber ernsthaft wieder mit dem Gedanken spielen, weiterzumachen.»

 

«Oh, aha», machte der Erste, «ja dann ...»

 

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