Neuanfang
Das wilde und seltsame Treiben meiner Nachbarn interpretieren zu können, dieses Ziel habe ich schon lange fahren lassen.
Nachdem ihr «Pool» ausser von Algen von jeglichem Leben verschont geblieben ist, hat er wohl für sein Leben keinen Sinn mehr gesehen und seiner traurigen, blaugrünen Existenz ein Ende bereitet.
Das Wasser wich aus ihm und die Algen sammelten sich als dicker schmieriger Teppich am Grund des Plastikbeckens.
Das unvermeindliche Ende ihres geliebten Schwimmbeckens erkennend haben die Besitzer aber schon für Nachschub gesorgt. Und während sie bereits adrett ins Badezeug gezwängt auf die kühlenden Fluten wartet, bläst er, vom Strom getrieben, das neue Badeparadies zu voller Grösse auf:
«Nun fehlet noch das Wasser, Gevatter!»
Hörte es und Gevatter machte sich ans Werk. Hielt den Schlauch hinein und liess es laufen und laufen.
Und während ich hier festhalte, was dieser neue, verwirrende Tag erbrachte, läuft das Wasser immer noch und das schreckliche Schicksal dieses neuen Algenbeckens nimmt seinen traurigen Lauf ...
Als das Becken voll des Wassers auf spielend Kind und geplantsche wartete, wurde es zum Schutze der Bademöglichkeit und um vor Wind und Wetter und allerlei hineinfallenden Getiers zu schützen fix mit einem Plastik abgedeckt. Doch übler Wind schlug nächtens auf und, vermaledeit soll er sein, packte flux das lockre Ende und zupfte daran bis die ganze Wanne abgedeckt.
Nennt mich böse, dass ich hier das Schicksals dieses Pools besinge. Doch ist es nicht unsere Aufgabe als Fotografen alles zu berichten und kund zu tun der Welt und allen, damit sie wissen was geschieht hernieden im Tal der seltsamen Dinge?
Und schon eine Woche später durfte tatsächlich einmal(!) ein Kind darin baden.
Die Freude hielt nicht lange an. Drei Tage Regen und etwas Wind später:
Da die Unterkonstruktion nicht von einem jener legendären Hornbach-Heimwerkern gebaut wurde, war sie schnell morsch, brach ob des Gewichts des Wassers und das zerborstene holz entliess das Wasser mittels eines tief gegrabenen Loches in die Plastikwand in die Freiheit.
Zehn Tage später wurde das jammervolle Überbleibsel sommerlicher Träume am 27. August abgeräumt.
Und Ende Gelände. Ich wette hundert Stutz, dass der Mist sicher ein halbes Jahr so liegen bleibt ...
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