Lift

Der Lift. Befördert Menschen meist vertikal von einem Orrt zum anden mittels Zug- oder Hebesysteme. Der Lift fördert aber auch zu Tage. Und zwar seltsames Verhalten.

 

Nehmen wir einen Morgen in der Stadt. Herr X geht zur Arbeit. Den Kopf gesenkt, die Mütze tief in die Stirn gezogen huscht er an einem vorbei. Am Zeitungskiosk hole ich ihn ein und gemeinsam betreten wir das Geschäftshaus und den Lift. Als ich zusteige, hebt er den Kopf und sagt 'orge! ich gebe ein freundliches Hmg! zurück. Als ich aussteige, sage ich ade. Er adet auch.

Etwas später im Parkhaus. Ein junger Typ opfert seinen Arm, damit die Lifttüre offen bleibt, und lässt mich zusteigen. Im 7en steigt er aus und sagt ade! Ich ade auch.

 

Was das wohl ist, dass wir im Lift so freundlich sind? Die gemeinsame Angst, in den Abgrund zu stürzen oder eventuell, wenn der Lift stecken bleibt, den anderen essen zu müssen? Oder ist es die Nähe, die uns Individualisten plötzlich den Rudelruch in die Nase steigen lässt?

 

Im Zug ertragen wir es nicht, wenn einer neben uns sitzt, steigt der verhasste, stets hustende und mit Lutschtablettenpapierchen Knisternde endlich aus und verabschiedet sich mit einem schöne Tag! dann grüssen wir zurück, ade!

Also ist es vielleicht wirklich das sich Nahekommen von Fremden. Verdammt, er ist in meine Aura getreten, jetzt muss ich Grüezi sagen!

 

Hm, schnobe zäme!

 

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