Kleinigkeiten

Schatten

 

Mit dem Makroobjektiv lässt sich mehr machen als Heugümper oder Blüten fotografieren. Mir gefällt die Sicht in eine kleine, sehr feine Welt mit all ihren schönen Details. So wie dieser Schatten von nur wenigen Zentimetern auf einem Schilfblatt.

 

Kleinigkeiten machen diese Welt aus. Das Grosse und Laute lenkt uns bloss davon ab. Die meisten Menschen sehen die Kleinigkeiten nicht und sie verstehen deshalb die Welt nicht. Wer Kleinigkeiten sehen will, muss innehalten, muss sich langsam bewegen, offen sein für alles. Und ja, wer sich nicht nach draussen begibt, der sieht auch nichts.

 

Der Liedermacher Wolf Biermann sang einst «Und wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt drin um!». Ich interpretierte diese Zeile für mich stets so, dass wer sich nicht in Gefahr begibt, in diesem Nicht-in-Gefahr-Sein umkommt. Vor lauter Bequemlichkeit und Langeweile. Dem Verlust des Selbstseins ausgesetzt und der Gefahr des Sterbenkönnens entrissen.

 

Ich brauche die Gefahr nicht in der Gewalt zu suchen oder im Abenteuer. Es ist die Gefahr des Scheiterns, die es zu erleben gilt!

 

Was das mit dem kleinen Schatten zu tun hat? Nun, einfach alles!

 

 

 

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