Finissage

 

Im kühlen Schatten der Weinreben hinter dem Kunstraum Hermann in Hochdorf lehnte sich, fast etwas zu lässig, eine weisse Leiter gegen die Mauer. Sie spürte wohl, dass herinnen die Finissage von Max Jäger lief und damit die letzte Ausstellung in diesem Jahr zu Ende ging und machte sich, nachdem sie ja dieses Jahr fleissig war, bequem an die Ziegelsteinmauer gelehnt, auf in den Winterschlaf.

 

Die grüngelben Blätter einer Weinrebe hingen entspannt von oben herab und gaben der Szene jenen Touch von Entspanntheit, den man ansonsten in Grottos im Tessin zu spüren vermag.

 

«Un bicchiero di vino rosso, per favore!», hallte es in meinem Kopf.

Ah, und vom Tal herauf strömt der Duft von Kastanienholz, das in Cheminees qualmend Polenta kocht.

 

So hatte ich heute für zwei Minuten Ferien! Wenn das keine Kunst ist, dann ist nichts Kunst ...

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