Emanation

 

Heute war ich im Schloss Heidegg am Fotografieren (Bilder für die Ausstellung: Die Burg im Schloss, mehr auf: www.heidegg.ch). Im oberen Stockwerk sollte ich noch die Balken fotografieren. Da ich so viel wie möglich aufnehmen wollte, legte ich die Kamera auf den Boden, richtete sie geradeaus und drückte den Fernauslöser.

 

Als wir das Foto anschauten, staunte ich nicht schlecht. Es war mir gelungen, einen Geist zu fotografieren!

Denn die «Rauchschwade», die rechts auf dem Foto zu sehen ist, ist nicht wirklich Rauch. Wir konnten dort überhaupt nichts entdecken. Noch einmal legte ich die Kamera auf den Boden und drückte wieder ab. Noch einmal dasselbe Phänomen, aber an einem anderen Ort!

«Mortimer, look, it looks like a ghost!», rief ich verwundert aus. Bei den weiteren Bildern war dann aber der Geist weg. Ich dachte, das sei, weil ich vorsichtshalber die Linse geputzt hatte.

 

Zu Hause am Komputer werkelte ich an dem Bild hin und her, um herauszufinden, was das für ein Rauch war. Und dann plötzlich!

Aber seht selber:

 

 

Erkannt?

Ich war es selber, ich Hornochse. War zu nahe an die Linse gekommen und hatte von unten herauf das Gesicht fotografiert. Und weil es eine recht lange Belichtungszeit hatte, war alles total verschwommen. Plötzlich sah ich die Ohren, Zähne, Augen.

Habe ich nicht gerade gestern gesagt, man soll alles hinterfragen? Zu Recht tat ich das.

Allerdings, das will ich zugeben, muss man mit der Enttäuschung leben, dass ein vermeintlicher Geist eben doch nur ein Hornochse war ...

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