Der Pate

Famiglia di Fontana

 

Als Simone vom Consigliere gebeten wurde, ein Gruppenfoto der «Famiglia» zu machen, wusste er, dass das auch sein letzter Auftrag hätte sein können. Danach würde es dann heissen: «He, Simone, komm, Toni wird dich nach Hause fahren!» und man würde nie wieder etwas von ihm hören.

Simone schüttelte den Gedanken mit einem Schulterzucken ab, nickte , holte die Kamera heraus und wollte den Blitz montieren. «Kein Blitz», meinte der Consigliere.

Der Boss schaute mit einem müden Lächeln zur Seite und dachte dabei wohl an all die armen Idioten, die vor Simone die «Ehre» hatten, den Fontana-Clan zu fotografieren. Auch wenn er mit ihnen verwandt war – der Boss war immerhin sein Onkel –, so hiess das doch gar nichts. Iwan, den Namen gab man ihm mit der Zeit, weil er noch brutaler war als die Russen, grinste ihn verschmitzt an. Und Niki, naja, kein Mensch wusste, was Niki dachte, wenn er nicht gerade «beschäftigt» war. Einzig Simones Onkel Nico lachte ihn an. Der hat für mich gebürgt, dachte Simone, hoffe, dass er sich auch weiter für ihn einsetzen würde. Er drückte ab, verstaute seine Kamera in seiner Tasche und zog sich mit einem Kopfnicken zurück.

 

Simone wurde nicht nach Hause gefahren, sondern fuhr selber und lebt noch. Er lebt und hatte die verdammte Chutzpe, diesen Blog zu schreiben und das Bild zu veröffentlichen.

 

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