Dachsichtig

Heute war ich sehr dachsichtig mit Luzern. Zwischen Dach und Mauer, einer Schiessscharte gleich, musste ich fast blind mit der Kamera über die Dächer von Luzern schiessen.

Natürlich gehört dieses Bild, wie Dutzende andere, zu meiner Serie über die Luzerner Parkhäuser, an der ich nun bereits seit fast fünf Jahren arbeite. Ich finde, dass man von diesen Zweckbauten nicht nur die dreckigen Treppengänge und verschmutzten Lifte zeigen darf. Viel eher müsste man das Potenzial gerade der meist ungenutzten Dächern zeigen. Gut, das Kesselturm-Parkhaus hat sich wenigstens eine Photovoltaikanlage montiert, andere sind aber frei und böten einen wunderbaren Blick über die Stadt Luzern. Ein paar Hecken, etwas Rasen, ein, zwei Sitzbänke, und man hätte ein verschwiegenes Plätzchen für Turteltauben.

Gut, ok, ich weiss schon: Keinen Monat später würden die Jungs und Mädels vom Drogenstrich den Platz für sich in Anspruch nehmen, es bräuchte Videoüberwachung und Securitas und, ach, kurz, die ganze Investition und Idee wär für die Katz.

Also wohl keine schlechte Idee mit der Photovoltaikanlage.

Oder?

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