Blicke

50 Jahre RPI

 

Heute war ich wieder in der Fotowerkschau 2014 als draussen eine Horde Menschen mit rosa Regenschirmen vorbeilief. Meine Frau meinte noch ich solle das doch fotografieren aber ich mochte nicht. Etwas später sah ich noch einmal hin und entdeckte auf einem der Schirme den Aufdruck 50 Jahre RPI Luzern (RPI=Religionspädagogisches Institut).

Das änderte die Sache natürlich und war des fotografiert werdens würdig.

 

Zu Hause angekommen sah ich die wenigen Fotos durch und dachte so bei mir, dass man ja eines behalten und die anderen löschen konnte. Ich suchte mir das beste also heraus und wollte den Rest löschen, da sah ich auf dem Einen eine kleine Gruppe Leute die gar nicht nach Jubiläum aussahen.

 

50 Jahre RPI

 

Wo schauten diese Menschen hin und was verunsicherte sie so da oben? Ich konnte nicht sehen was da über mir dräute, mutmasste aber, dass es ein Fingerzeig dieser sterbenden Götter war die da in ihren eigenen Religionskriegen zugrunde gerichtet wurden.

 

Katholiken gegen Protestanten, Schiiten gegen Suniten, Muslime gegen Hindus, alle gegen die Juden und die Juden gegen die Muslime.

Und mitten in den echten und pädagogischen Schlachtfeldern watet über Kinderleichen dieser Haufen Katecheten mit ihren rosa Schirmchen die sie wohl vor dem Fallout all der brennenden Kinderseelen schützen sollte.

 

Meiner Meinung nach braucht die Welt noch mehr Vorbeter und Katecheten so dringend wie noch mehr Kriegshetzer und Zündler. Selig sind die ohne Gott sind, denn ihnen ist es einerlei ...

 

Und weil es hier um den Weltenbrand geht, da kam mir ein Foto in den Sinn in dem es um einen anderen Brand geht.

Es stammt von meinem Lehrmeister Emanuel Ammon und zeigt eine kleine Gruppe Menschen die den Brand des Bahnhof Luzern beobachteten. Ein tolles Foto finde ich das mir gerade so gefällt weil es eben nicht den Brand sondern die Menschenblicke zeigt und eben, Blicke bergen die Geschichten deren die die Blicke sehen ... (he?)

 

 

Bahnhofbrand 1971, Foto: Emanuel Ammon

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