Abschied von Ge

Abschiedsfeier von Ge Anderhub

 

Abschiedsfeier von Ge Anderhub im Kirchensaal Maihof in Luzern.

Grauer hätte das Wetter nicht sein können. Als hätte sich Regen und Tristesse die ganzen letzten Wochen für diesen einen Tag aufgespart.

Das hielt die Menschen aber nicht ab zu kommen. Und so standen, da der Kirchensaal bereits übervoll aus allen Nähten platzte, bis vor den Eingang, hielten sich die Ohrwascherl weit, damit sie etwas mitbekamen vom herinnen Gesagten.

 

Ich selber nehme nicht Abschied. Was ich an Erinnerung und von ihm Gelerntem habe, geht nicht weg, nur weil er nicht mehr hier ist. Es bleibt in mir, weil es, weil Ge, mich geprägt hat.

 

Ge meinte einmal zu mir, dass er gar nicht wisse, weshalb ich bei ihm das Praktikum mache, er könne mir doch eigentlich kaum etwas beibringen. Ich widersprach vehement. Nicht nur sein Blick für Details in allem, was ihn umgab, auch sein manchmal ans Subversive grenzende Witz in seinen Bildern, seine bescheidene Art und seine stille und überlegte Art haben mich, so behaupte ich, zu mehr als «nur» einem besseren Fotografen gemacht. Von dem, was ich übers Fotografieren bei ihm gelernt habe, ganz zu schweigen.

 

Ich werde die angenehme Gesellschaft von Ge vermissen. Ge aber vermisse ich nicht.

 

Er wird bei jedem Foto, das ich mache zugegen sein ...

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