Hadern

 

Noch immer hadere ich mit mir über die richtige Landschaftsfotografie und werde einfach nicht richtig warm.

In den Foto-Büchern sehe ich kaum etwas, das ich in diesem Fall, der mich zurzeit beschäftigt, umsetzen könnte.

Wie kann ich das, was ich in einer Landschaft sehe und wahrnehme, fotografisch umsetzen, wenn mir vom Auftraggeber ein so strikter Rahmen gesetzt wird, dass ich mich darin nicht mehr zu finden vermag?

Dass man eine Landschaft reduziert darstellen kann, ohne über ein Übermass an Stimmung den Zugang zum Betrachter auf einfachstem Weg zu bekommen, ist klar. Dass es die Möglichkeit gibt, in der Landschaft «grafische Formen» zu finden und sie zu fotografieren, ebenfalls. Bloss wozu? Der dekorativen Wirkung wegen? Oder wegen des Effekts («Das hat er jetzt aber schön gesehen!»)?

Oder aus dem inneren Gefühl heraus, die wesentlichen Merkmale einer Landschaft zur Geltung zu bringen? Das wäre mein Weg, schliesst aber meiner Meinung nach die rein grafische Darstellung aus bzw. macht sie bei den gewünschten vierzig Bildern banal und langweilig.

 

Ich sehe mich nicht als typischen Landschaftsfotografen, der Freude und Erfüllung darin findet, Stunden damit zu verbringen, auf den richtigen Moment zu warten, genau den richtigen Standort zu finden, um das Bild zu kriegen. Durch eine Landschaft, eine Region zu gehen und das abzulichten, was mir in diesem Moment auffällt, was mein Interesse weckt, das ist meine Art. Das heisst ja nicht, dass man einfach drauflos knipst. Und das Endergebnis muss für sich stehen können und etwas vermitteln, auch wenn es nicht im Kontext zu den anderen Bildern steht.

 

Ja, da steh ich nun, ich armer Tor, und ward so klug als wie zuvor.

Muss Deko machen, die mit dem Etikett «Kunst» daherkommt, den qualitativen Anspruch professioneller Grossbild-Landschaftsfotografie erfüllt – und in zwanzig Tagen muss ich dreissig Bilder abgeben.

 

Lasst es mich wissen, wenn ihr 'ne Idee habt ...

 

 

 

 

 

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