Grosskotze

Blume

 

Ja, so sind sie, diese Blumen. Protzen im Garten herum, als ob sie nichts anderes zu tun hätten, und kaum eine Woche später fallen ihnen die Blätter aus. Dann hängen sie nur noch herum und sehen traurig aus.

Ich also in den Garten und «Reisst euch endlich zusammen und seht mir nicht so trübsinnig aus. Ihr vergaustert mir noch den Peterli. Ja, ja. Die Schnauze aufreissen, wenns mal schön ist, und dan Buääh! Schlappschwänze seid ihr, jawohl, Schlappschwänze. Die paar Hummeln werd ich nächstes Jahr mit dem Honiglöffel verköstigen, damit ich euer Gejammer nicht mit anhören muss. Und du dort! Feg endlich deine welken Blätter zusammen. Das sieht hier ja aus wie im Saustall. Eine Schande ist das!»

 

Uh, da ging ein Zittern und Rascheln durch die Blätter. Eine Tulpe hielt verzweifelt ihr allerletztes Blatt fest und stellte sich ein lustiges holländisches Wanderlied singend gegen den Wind.

Andere aber hatten bereits resigniert. Die Blütenblätter fielen in ganzen Haufen von den Köpfen und die Pollennarben hingen leer und abgefressen in die Luft.

 

Ach, da lob ich mir doch mein Gras. Das wächst auf meinem Rasen kniehoch, ohne zu prahlen. Fällt unter den Rasenmäher, ohne zu jammern, und steht am nächsten Tag schon wieder kniehoch. Kein Geprotze, kein Lamento.

 

Nene, so ein Gras ist halt ein ganz anderer Charakter ...

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