Unklarheit

Jetzt weiss ich, glaube ich, was ich an der Doppelbelichtung mag: die Unklarheit!

Der Umstand, dass man etwas erkennt, ohne ein klares Bild zu haben. Vieles zu kennen, und doch ist es einem fremd.

 

Ist es nicht manchmal im Leben so (oder immer)? Man glaubt, etwas sei so und so und bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass da noch viel mehr ist.

 

Hat man in sich das, was man als «heitere Gelassenheit» bezeichnen kann, so erkennt man, dass das Wort «Unklarheit» etwas gänzlich anderes ist, als uns der Duden glauben machen will («ungewiss, im Dunkeln sein»).

Es ist nicht das «Un» (also Fehlen) der Klarheit, sondern im Gegenteil, die Klarheit des «Un» (also Fehlenden).

Man ist sich also ganz und gar klar darüber, dass man kein klares Bild hat. Dass immer etwas fehlt und dass das, was man sieht, nicht das ist, was es ist.

 

Diese Erkenntnis ist wirklich unglaublich befreiend.

 

 

Doppelbelichtung


Für Olga, Rahel, Petra, Sarah

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