Und wandelte in Dunkelheit

Dunkelheit mit Lichtflecken

 

Oh ja, heute war ich wieder auf der Baustelle Sonnmatt in Hochdor,f wo das Altersheim einen neuen Anbau bekommt. War nicht viel los, also bin ich, von oben nach unten, durch die fast leeren und dunklen Stockwerke gepirscht. Pfiff dabei die Titelmelodie von «Der Pate» und drückte mir den Helm auf den Kopf, um mir nicht wieder eine Schramme einzufangen.

 

Endlich im Erdgeschoss angekommen, hatte ich endlich mein Sujet. Natürlich nicht das für die Auftraggeber (diese Fotos hatte ich schon gemacht), sondern meines für meine grosse Baustellen-Serie.

 

Der Boden war mit gut fünf Zentimeter Wasser überflutet und von draussen reflektierte Licht an die Decke über zwei Schächte für die Versorgungsleitungen. Wie leere Augen über einem weit aufgerissenen Mund starrten die mich an. Gruselig!

 

Meine kleine Leica zitterte in meiner Hand. Ob vor Angst oder Aufregung weiss ich nicht. Möglicherweise von beidem etwas. Ich streichelte ihr sanft über das Objektiv, erhöhte die ISO auf 400 und die Zeit auf einen Sechzigstel und um sie ganz zu beruhigen die Blende auf Dreikommavier.

«Klick», machte sie hungrig und noch einmal «klick, klick».

«Gut jetzt», sagte ich leise, und «Aus!». Ich tätschelte sie sanft und machte, dass ich aus diesem dunklen Loch rauskam.

 

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