Landebahn

Zwetschgenbaum mit Vogel

 

Ein immer wiederkehrendes, weil leicht verfügbares, Motiv ist der halb abgestorbene Zwetschgenbaum vor unserem Haus. Seine kahlen Äste die sich, besonders bei schlechtem Wetter, theatralisch gen Himmel recken, dienen allerlei Fluggetier als Landebahn, Ausblick und Jagdrevier.

 

Heute ergab es sich, dass ich grad mit der kamera draussen war, da landete der kleine Vogel da oben auf seinem zitternden Ästlein. Eine ganze Weile sass er da und versuchte auf dem im wüsten Wetter schaukelnden Hochsitz Sitz zu halte.

 

Ich fotografierte das Tier und dachte darüber nach, dass es uns wohl oft ähnlich geht. Dass das wegfliegen, das sich für etwas anderes entscheiden so einfach wäre. Doch der Sitz den wir uns ergattert haben trotz aussichtsloser Lage bis zuletzt verteidigt wird.

 

Menschen bleiben in ihren Berufen, an ihren Arbeitsplätzen aus Angst etwas zu verlieren, würden sie das aufgeben. Und dabei verlieren sie doch jeden Tag, ja jede Sekunde das wertvollste das sie besitzen: Ihr Leben.

Wäre es so schlimm etwas weniger zu verdienen dafür das zu tun was man wirlklich machen möchte?

 

Heute ist mir wieder einmal bewusst geworden wieviel ich in meinem Leben gewonnen habe als ich die zwar risikoreiche, aber gute Entscheidung fällte mich als Fotograf selbstständig zu machen, anstatt im stürmischen Wind des hart umkämpften Arbeitsmarktes Sitz halten zu wollen.

 

 

Flieg Vogel, flieg!

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