Das Konklave der Schafe

 

Gestern habe ichs einfach nicht mehr ausgehalten. Diese Herumliegerei, das scheiss Fernsehprogramm, ich musste einfach raus, und sei es nur für fünf Minuten. Es war fast neun, also stockdunkel draussen. Mir doch egal! Ich packte den Blitz auf die Kamera, zog Gummistiefel und Jacke an und ging nach draussen. Ah! Frische Luft, der Duft von Regen und Kirschblüten lag in der Luft und ausser den Glöckchen der Schafe war es absolut still.

Ich machte mich erst auf zu den Kirschbäumen, hörte aber dahinter plötzlich ein leises Tuscheln. Vorsichtig pirschte ich mich heran und drückte mit der Kamera auf die Gruppe Konspiranten ab.

Ha, hab ich euch!

Die verdutzte und überaschte Gruppe Schafe stand auf der Wiese wie bestellt und nicht abgeholt. Sie schauten mich an und in ihren Augen konnte ich sehen, dass nur ein Gedanke durch ihr kleines Hirn schoss: «Was hat der Kerl mitbekommen?«

Ich packte meine Füsse unter die Arme und machte, dass ich weg kam, bevor die Meute Blut roch.

 

Als ich das Foto zu Hause anschaute, gefiel es mir gut, besonders die weissen glitzernden Augen in den verdutzten Gesichtern der Schafe. Und es erinnerte mich an ein anderes Foto, dass ich vor einigen Jahren an fast der gleichen Stelle gemacht habe: «Das Konklave»; kuckst du unten.

So war das, jaja ...

 

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